Riedhausen eröffnet Begegnungs- und Erlebnispfad

 

Ein starker Ortskern mit generationsübergreifenden Freizeitmöglichkeiten ist ein langgehegter Wunsch der Gemeinde Riedhausen. Am Montag wurde der Begegnungs- und Erlebnispfad in der Ortsmitte eröffnet.

Mit dem generationsübergreifenden Begegnungs- und Erlebnispfad sei ein familienfreundlicher, barrierefreier Treffpunkt im Freien für alle Generationen geschaffen und die Dorfmitte mit Leben erfüllt worden, so Bürgermeister Ekkehard Stettner in seiner Eröffnungsansprache. Als Nahtstelle von Jung und Alt soll er dienen, dabei auch eine Möglichkeit der Begegnung von Neubürgern mit der einheimischen Bevölkerung bieten.

Die verkehrsberuhigte Lage an einem der Fußwege erlaube sicheres Spielen an den Sport- und Freizeitgeräten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Vor der Gästegruppe aus Gemeinderat, Planerin, Sponsoren und Handwerkern, die sich zum Anlass im Park zusammengefunden hatte, sprach Stettner von der Erfüllung eines lang gehegten Traums der Riedhauser. Schlussendlich gelte die Gemeinde entsprechend Erhebungen des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg als jüngste Gemeinde im Ländle. „Der TÜV hat alles abgenommen, die Fundamente sind verhärtet, man kann zur Nutzung übergehen“, eröffnete Stettner den parkartigen Generationenplatz, bevor alle Anwesenden sich auf die neuen Spielgeräte wagten und Vogelnestschaukel, Rutsche, Hängebrücke, Kletterlandschaft und Seilbahn ausprobierten.

Die Idee sei von Stettner selbst gekommen, die Umsetzung zunächst allerdings zögerlich vorangegangen. Der Gemeinderat habe mit seinem Beschluss die Realisierung des Projektes angeschoben. „Zuvor hatten wir insgesamt etliche Spielplatzbauer angesprochen“, sprach Stettner von der enttäuschenden Anfangsphase. „Manches blieb ohne Ergebnis, vieles hat nicht funktioniert.“ So nahm Riedhausen kurzerhand Geld und Sache selbst in die Hand. Unterstützung – „als Segen für uns“, betonte Stettner – kam dann auch aus Waldburg, durch Bauleiterin und Planerin Ulla Hauser von der Planungsfirma Freiraumplanung. Plötzlich sei alles in Fluss gekommen: Endlich konnte der rund 250-seitige Antrag ausgearbeitet werden.

Lena Schuttkowski, Geschäftsführerin der Remo-Geschäftsstelle in Altshausen, welche die Leader-Förderung koordiniert, wurde herangezogen. Zeitlich beinahe als Weihnachtsgeschenk sei die Bewilligung und damit der Startschuss gekommen, ebenso Hilfe von vielen Seiten aus der Gemeinde: Die Theatergruppe spendete eine Boulesbahn, der Fischereiverein Pfrunger Ried sorgte für den Bau des Insektenhotels, das Woodstoig Festival kümmerte sich um ein Volleyballnetz, der Sportverein stellte die Bauzäune, Richard Gasser die Baumaschinen, bevor die Spielgeräte kamen. „Schlussendlich goss die Feuerwehr Riedhausen die Neupflanzungen“, so Stettner. Denn während es in der Bauphase drei Wochen fast durchgängig regnete, rollte just als es ans Grün ging, die Hitzewelle an. Schlussendlich wurden von Erwin Egler Findlinge gesetzt. „Alle zeigten wieder einmal, wie Riedhausen zusammenhält, wenn es darum geht, etwas auf die Beine zu stellen“, so Stettner.

„Bezüglich der Planung war die Entwicklung verschiedener Spielbereiche relevant sowie Verweilmöglichkeiten in nächster Nähe“, so Ulla Hauser zu ihrem Konzept. Action und Herausforderung für Jugendliche sollten ebenso Raum finden wie ruhigere Spielmöglichkeiten für die kleineren Kinder und die ältere Generation. Jede Generation finde hier Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Weltoffenheit zeige sich in der Nutzungsmöglichkeit für alle, Natürlichkeit in der Wahl der Baumaterialien, so Lena Schuttkowski ergänzend zum Leader-Entscheid, den Generationenplatz mit Fördermitteln finanziell zu unterstützen. „Fit, weltoffen und natürlich haben bei diesem Projekt die Schlagworte gesetzt“, sagte Lena Schuttkowski und überreichte der Gemeinde die Leader-Plakette zum Projekt.

Von Christina Maria Benz (Schwäbische Zeitung)

Bericht aus der Schwäbischen Zeitung vom 07.07.2021